Die Königskerze – Symbol für ein langes Leben


Die Königskerze wird  im Volksmund u.a. auch Marienkerze, Fackelkraut, Wetterkerze, Wollblume genannt und bildet mit ihrer majestätischen Gestalt das Zentrum der sog. “Würzbüschel“  an Mariä Himmelfahrt (Kräuterweihe).  Als “Himmelsbrand”, segnet Maria damit das Land. “Unsere liebe Frau geht über das Land, Sie trägt den Himmelsbrand in ihrer Hand.”

Königskerzen sind zweijährig. Im ersten Jahr erscheinen nur die Blattrosetten mit samtig weichen, Blättern. Im zweiten Jahr wachsen dann die wollig behaarten Stängel aufrecht bis zu 2 m und mehr hoch. Strahlend gelbe Blüten leuchten dann nach und nach - wie bei einer Fackel auf - und künden den Hochsommer an. Eine weithin sichtbare Hummel- und Bienenweide. Wichtig auch, Königskerzen sind ebenfalls für viele Schmetterlingsarten eine ausgesuchte Nahrungspflanze - vor allem für die Raupen des Königskerzen-Mönchs sowie zahlreiche Fliegen- und Käferarten.

© Foto by Manuela Hensel
© Foto by Manuela Hensel

 

Brauchtum:


Das Wissen um die Königskerze ist schon sehr alt, bereits Hippokrates erwähnt Verbascum für Wundbehandlungen.


Die in der Pflanze enthaltenen Saponine sollen für Fische giftig sein, und laut Aristoteles betäubt der in ein Gewässer gestreute Samen die Fische und erleichtert so den Fischfang.

 

Der Name Königskerze hat auch eine praktische Bedeutung, denn die Stängel wurden in Wachs, Öl, Harz oder Pech getaucht und als Fackel, nicht nur bei keltischen Sonnwendfest-Umzügen gebraucht, was auch der Name „Lampenkraut“ zeigt.

 

In alten Zeiten schätzten die Menschen den Pflanzengeist dieser Zauberpflanze als Nothelfer.

 

Als Wetterpflanze soll die Königskerze vor Gewitter schützen.

 

In der Medizin der Gallier findet man Rezepte gegen Gicht, wobei die Pflanze mit Kreide zerrieben, im Kühlwasser der Schmiede gekocht wurde.

In diesem Sud baden und danach den Sud in ein Erdloch geschüttet, sollte die Krankheit verschwinden lassen, sobald das Kraut verfault war.


Odysseus soll Königskerze eingenommen haben, um sich vor der Zauberin Circe zu schützen, die die Pflanze bei ihren magischen Ritualen verwendete.

 

Die Nordamerikanischen Indianer rauchten getrocknete Blätter zusammen mit weiteren Heilpflanzen bei Asthma, Bronchitis und anderen Lungenproblemen.

 

Hildegard von Bingen empfiehlt Menschen, die ein trauriges und schwaches Herz haben Königskerze zusammen mit Fleisch und Fisch zu kochen “dann wird das Herz kräftig und wieder freudig werden” oder mit Fenchel in Wein gesotten bei schmerzender Brust.

 

Die Königskerze ist leider weniger als sog. Färberpflanze bekannt. Es heißt, dass sich die Römerinnen mit einem mit Lauge vermischten Königskerzenaufguss die Haare blondierten.

 

Auch heute kann man die Blüten als Naturfärbemittel für Naturfasern und Wolle verwenden. Je nach Säuregrad der Färbelösung erzielt man Farben von Hellgelb, Grün bis Braun.

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